Westfälische Dachtage

Westfälische Dachtage 2010 in der Schützenhalle Eslohe

Begrüßung und Eröffnung der Westfälischen Dachtage 2010

Manfred Struwe

Landesinnungsmeister Manfred Struwe

Tagungsteilnehmer

Rund 200 Tagungsteilnehmer und etliche Schüler von Berufskolleg und Meisterschule füllten die Schützenhalle.

Manfred Struwe, Landesinnungsmeister und Vorsitzender des Innungsverbandes des Dachdeckerhandwerks Westfalen, eröffnete die Westfälischen Dachtage 2010 in der Esloher Schützenhalle.
Er erläuterte die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen des Dachdeckerhandwerks seit letztem Jahr und brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, dass die Dachdeckerbetriebe trotz aller Schwierigkeiten auch weiterhin bei der Ausbildung neuer Fachkräfte hohes Engagement zeigen. Zum Schluss wies er auf das 60jährigen Jubiläum der Lorenz-Burmann-Schule hin, das im September 2010 mit einem Tag der offenen Tür gefeiert wird.

Stand

Die Moderatoren und Hauptreferenten bildeten das Podium.

Grußworte des neuen Esloher Bürgermeisters

Manfred Struwe

... begrüßt die Teilnehmer der Dachtage

Stand

Stephan Kersting, Bürgermeister der Gemeinde Eslohe begrüßte die Tagungsteilnehmer und wünschte den Westfälischen Dachtagen gutes Gelingen. Er betonte, dass sich Eslohe glücklich schätzt, Standort der zentralen Ausbildungsstätte des Dachdeckerhandwerks Westfalen zu sein. Anschließend stellte er kurz die fast 60jährige Geschichte der Lorenz-Burmann-Schule in Eslohe vor.

Ehrung des Landessiegers Nordhein-Westfalen 2009

Tagungsteilnehmer
Manfred Struwe

Dachdecker-Marionette als Geschenk

André Hackfort wurde als Landessieger NRW 2009 geehrt und nahm neben zahlreichen Glückwünschen einen Handwerkerkoffer und, überreicht von Dachdeckermeister Jörg Rauscher, einen Marionetten-Kollegen mit Dank entgegen. Vielleicht begleitet er André Hackfort zur 23. IFD-Weltmeisterschaft junger Dachdecker im November 2010 nach Belfast (Nordirland), für die sich der Landessieger als Viertplatzierter des Bundeswettbewerbes 2009 qualifiziert hat.

Dachtage-Teilnehmer

Zukunftsperspektiven aus der Sicht des ZVDH - Leitlinien der Verbandsarbeit

Ulrich Marx, ZVDH

Vorstellung der Leitlinien der Verbandsarbeit

Rechtsanwalt Ulrich Marx, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes des Deutschen Dachdeckerhandwerks stellte neben dem demografischen Faktor die neuen Technologien und das Marketing als die neuen Herausforderungen der Verbandsarbeit dar. "Der Kunde verlangt gute Beratung - herausragende Fachkenntnis setzt er voraus. Die persönliche Kommunikation macht nach wie vor den Charme des Handwerks aus - jedoch ist die Öffnung hin zu den neuen Medien unerlässlich.

Er erläuterte die sieben Säulen der zukünftigen Verbandsarbeit, jeweils unterteilt in kurz- mittel- und langfristige Maßnahmen: Kommunikation, Organisation, Politik, Öffentlichkeitsarbeit, Berufsbildung, Betriebsführung/Recht und Fachtechnik.

Zuhörer

Aufmerksame Zuhörer beim Vortrag von Ulrich Marx über die Zukunft der Verbandsarbeit des ZVDH.

Update zum Arbeits-, Tarif- und Sozialrecht

Vortrag Breidenbach

Update zum Arbeits-, Tarif- und Sozialrecht

Assessor Norbert Breidenbach aus Dortmund ging zunächst auf den Einfluss des Europäischen Gerichtshofs auf das deutsche Recht ein und stellte dar, dass bei Langzeiterkrankung von Angestellten Urlaubsansprüche nicht verfallen. Er informierte über die Neuregelungen in der Kurzarbeit und empfahl den Teilnehmern, Arbeitszeitkonten voll zu nutzen.
Anschließend hob er die sozialrechtliche Bedeutung der Präqualifikation hervor und appellierte an alle Dachdecker- betriebe, auch in Zukunft auszubilden.

Gefährdungsbeurteilung im Dachdeckerhandwerk

Urte Hülshorst

Dipl.-Ing. Urte Hülshorst
Technische Abteilung der BG-Bau, Dortmund

Dipl.-Ing. Frank Stickling und Dipl.-Ing. Michael Will von der Bezirksregierung Arnsberg befassten sich mit den Prinzipien und Grundlagen der Gefährdungsbeurteilung im Dachdeckerhandwerk. Sie informierten über das Programm "Neulinge im Baugewerbe" und mit Hilfe des BASS Regelkreises über die erforderlichen Arbeitsschutzmaßnahmen im Betrieb. Ihr erklärtes Ziel sei die Minimierung des erhöhten Unfallrisikos für Betriebsneulinge.

Dipl.-Ing. Urte Hülshorst von der Technischen Abteilung der BG-Bau präsentierte die europaweite Unfallstatistik und unterstrich, dass 18-24 Jährige einem erhöhten Unfallrisiko ausgesetzt seien. Anschließend konkretisierte sie anhand von realen Aufnahmen das Gefahrenpotential im Alltag des Dachdeckers auf der Baustelle.

Referenten im Gespräch

Kurze Abstimmung der Referenten

Das Mittagessen wurde in der angrenzenden kleinen Schützenhalle eingenommen.

Zum Mittagessen

Im Hintergrund die kleinen Messestände einzelner Unternehmen der Bedachungsbranche

Stand

Schüler informieren sich an den Ständen

Velux

Beratung am Velux Stand

Anforderungen und Umsetzung der EnEV 2009

Dipl.-Ing. Christian Anders vom Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks, Köln, informierte über die Anforderungen und Umsetzung der EnEV 2009 und die Klärung noch ausstehender Fragen mit dem Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung.

Energetische Sanierung mit öffentlichen Fördermitteln

Martin Kleimann, Berater für Investitionsförderung bei der WGZ-Bank Düsseldorf, gab Hinweise und Tipps zur energetischen Dachsanierung mit öffentlichen Fördermitteln.

Das System der vorgehängten hinterlüfteten Fassade

Manfred Struwe

Carsten Neise

Carsten Neise von der Eternit AG, Heidelberg, präsentierte das System der vorgehängten hinterlüfteten Fassade und erklärte die unterschiedlichen Normen und Einsatzmöglichkeiten der Eternit-Produktpalette für Fassaden.

Windsogsicherung bei Dachziegeln und Dachsteinen

vortrag Windsogrichtung

Jürgen Gerbens erläuterte den Entwurf der Fachinformation zu Windsoglasten bei Dächern mit Dachziegeln/Dachsteinen

Dachdeckermeister Jürgen Gerbens vom Bildungszentrum des Dachdeckerhandwerks in Eslohe stellte den Entwurf der Fachinformation Windsoglasten bei Dächern mit Dachziegeln/Dachsteinen vor. Er erläuterte detailliert die erforderlichen Berechnungsschritte zur Bestimmung der standortspezifischen Windlast, zur Festlegung der zu berücksichtigenden Dach- flächenbereiche und zur Eingrenzung des geeigneten Sicherungsmaterials.

Meinungsaustausch

Meinungsaustausch am Ende des 1. Tages

Technisches Regelwerk Unterdächer, Unterdeckungen, Unterspannungen

Dachdeckermeister Josef Rühle vom ZVDH Köln gab Erläuterungen und Hinweise zum Technischen Regelwerk Unterdächer, Unterdeckungen, Unterspannungen.

Haftanordnung bei Metalldeckungen

Dipl.-Ing. Dietmar Schuh aus Koblenz referierte über die Haftanordnung bei Metalldeckungen nach den Tabellen der Fachregeln des Zentralverbandes Sanitär Heizung Klima (ZVSHK).

Fallstricke bei der Abnahme der Bauleistung

Hohe Konzentration

Hohe Konzentration und viele Wortmeldungen beim Vortrag über Fallstricke der Bauabnahme

Abnahmepflichten und Formen der Abnahme

Abnahmepflichten und Formen der Abnahme

Dr. Michael Kalle, Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht bei der Sozietät Ehlers & Feldmeier stellte zunächst die Unterschiede von technischer und rechtsgeschäftlicher Abnahme dar, bevor er sich ausführlich der Differenzierung von Voll- und Teilabnahme und den verschiedenen Formen der Abnahme zuwandte. Mit Praxisbeispielen von Rechtsfolgen unterstrich er nochmals die Wichtigkeit der Abnahme. Die vielen Wortmeldungen und Fragen zeigten die Aktualität und den Wirklichkeitsbezug dieser Thematik im Alltag der Dachdeckerbetriebe.

Das Energiedach vom Dachdecker: Energie sparen und gewinnen

Manfred Struwe

Selbst der Vatikan setzt auf Photovoltaik

Markus Schwarz, Vertriebsleiter Deutschland der Roto Dach- und Solartechnologie GmbH, Bad Mergentheim informierte über die praktische Bedeutung des Erneuerbare Energien Wärmegesetz (EEWärmeG) für den Dachdecker. Er hob besonders hervor, dass dieses Gesetz ab 2011 auch für Sanierungen gilt. Er betonte, dass Solaranlagen grundsätzlich von jedem installiert werden dürfen und dass es deshalb eine besondere Herausforderung für das Dachdeckerhandwerk sei, Solaranlagen als Bestandteil des Daches erfahrbar zu machen. Er wies auf die Notwendigkeit hin, in Zukunft Solaranlagen und ihre Montage als Komplettpaket anzubieten.

Er schloss mit einem konkreten Berechnungsbeispiel, dass sich die Produktion von solarem Strom trotz Kürzung der Förderung nach wie vor investitionsabhängig lohnt, und dass die Solartechnologie auf dem Dach enormes Zukunftspotential hat. Wenn selbst der Vatikan in Rom auf diese Technologie setzt, dann kann man nicht falsch liegen.

Manfred Struwe

Der Moderator packt zusammen

Stand

Auf Wiedersehen am 17. und 18. März 2011 bei den Westfälischen Dachtagen 2011!

Bilder: Monika Köthnig